Der Volksmund ist geprägt von falschen und teils respektlosen Begrifflichkeiten zum Thema Trans. Die folgenden Begriffsdefinitionen helfen, im Umgang mit trans Personen eine respektvolle Sprache zu benutzen.
cis Person
Person, bei der die Geschlechtsidentität mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmt. Der Begriff wird zur Abgrenzung gegenüber dem Begriff trans Person verwendet.
Coming-out
Bezeichnet den Vorgang, bei dem eine Person ihre Geschlechtsidentität und/oder auch ihre sexuelle Orientierung mitteilt. Dieser Prozess ist für Beteiligte eine emotionale Herausforderung, da oft nicht vorhersehbar ist, wie das Umfeld reagiert. Deshalb ist es wichtig, trans Personen beim Coming-out bestmöglich zu unterstützen.
Crossdresser
Aus dem Englischen «cross» = «kreuzen» und «dress» = «sich kleiden».
Person, die sich, unabhängig vom jeweiligen Motiv, zeitweise so kleidet, dass sie in einem Geschlecht wahrgenommen wird, in welchem sie nicht ständig lebt. Das Tragen einer bestimmten Kleidung sagt nichts darüber aus, ob eine Person trans ist. Die Beweggründe reichen von Ausdruck des persönlichen Modestils über Kritik an Geschlechterstereotypen bis hin zum Ausdruck der Geschlechtsidentität. Dieses temporäre Ausleben ist in den meisten Fällen nicht sexuell motiviert. Veralteter Begriff hierfür: Transvestit_in.
Gender
Soziale Dimension des Geschlechts. Das soziale Geschlecht (Gender) eines Individuums spiegelt Pflichten, Eigenschaften und Erwartungen der jeweiligen Gesellschaft wider. Es umfasst u.a. den gewählten Beruf, den Vornamen und erlernte Verhaltensmuster, etwa Gangart, Erscheinungsbild, Kleidungsstil, usw.
Geschlecht
Umfasst drei Dimensionen: den Körper, die Geschlechtsidentität und den Geschlechtsausdruck.
Geschlecht beinhaltet die Klassifizierung von Menschen in (meistens) männlich oder weiblich, körperliche Merkmale wie Chromosomen, Hormone, interne und externe Geschlechtsmerkmale, Fortpflanzungsorgane, sekundäre Geschlechtsmerkmale sowie die Geschlechtsidentität. Letzte ist das tiefe innere Wissen über das eigene Geschlecht. Der Geschlechtsausdruck bezeichnet die äusserlichen Erscheinungsformen eines Menschen (z.B. Kleidung, Haarschnitt, Sprache, Gangart, etc.) Die Gesellschaft teilt diese in männlich und weiblich ein, obwohl sich der Geschlechtsausdruck im Laufe der Zeit und von Kultur zu Kultur ändern kann.
Geschlechtsidentität
«Das tief empfundene innere und persönliche Gefühl der Zugehörigkeit zu einem Geschlecht, das mit dem Geschlecht, das der betroffene Mensch bei seiner Geburt hatte, übereinstimmt oder nicht übereinstimmt. […] Die Geschlechtsidentität schließt die Wahrnehmung des eigenen Körpers […] sowie andere Ausdrucksformen des Geschlechts, z. B. durch Kleidung, Sprache und Verhaltensweisen, ein.» (Yogyakarta-Prinzipien) Bei trans Personen entspricht die Geschlechtsidentität nicht dem ihnen bei Geburt zugeordneten Geschlecht.
Non-Binary (Genderqueer)
Wenn Menschen sich nicht oder nur teilweise in den Kategorien «Frau» oder «Mann» repräsentiert sehen, wird das auch nicht binäres Geschlecht oder «genderqueer» genannt. Die Begriffe fassen verschiedene Ausprägungen und Identitäten zusammen, beispielsweise «genderfluid» (das Geschlechtsempfinden ist fliessend und verändert sich immer wieder), «agender» (jemand fühlt sich ohne Geschlecht), «bigender» (jemand fühlt sich zweigeschlechtlich) u.v.a.m.
Sexuelle Orientierung
«Bezeichnet die Fähigkeit eines Menschen, sich emotional und sexuell intensiv zu Personen desselben oder eines anderen Geschlechts oder mehr als einen Geschlechts hingezogen zu fühlen und vertraute und sexuelle Beziehungen mit ihnen zu führen» (Yogyakarta-Prinzipien). Die sexuelle Orientierung ist nicht zu verwechseln mit der Geschlechtsidentität.
Trans Frau
Person, die bei der Geburt aufgrund des Körpers dem männlichen Geschlecht zugewiesen wurde, aber eine weibliche Geschlechtsidentität hat.
Transgender
Oberbegriff für alle Menschen, deren Geschlechtsidentität (teilweise) nicht dem ihnen körperlich zugeordneten Geschlecht entspricht. Er umfasst somit trans Frauen, trans Männer, Crossdresser sowie auch Menschen, für die das Zweigeschlechtermodell von weiblich und männlich als Geschlechtsidentität nicht passt.
Transition
Beschreibt den Prozess, sozial, körperlich, und/oder rechtlich das Geschlecht der Geschlechtsidentität anzupassen.
Trans Mann
Person, die bei der Geburt aufgrund des Körpers dem weiblichen Geschlecht zugewiesen wurde, aber eine männliche Geschlechtsidentität hat.
Transphobie
Ablehnung bzw. empfundene Abneigung gegenüber Transmenschen. Transphobie kann sich insbesondere als verbale oder körperliche Gewalt zeigen.
Transsexuell / Transsexualismus
Irreführende und überholte Begriffe, da sie auf eine sexuelle Orientierung und nicht auf die Geschlechtsidentität hinweisen. Sie werden zunehmend ersetzt durch «trans Person», «trans Frau› bzw. «trans Mann» oder im medizinischen Kontext durch «Gender-Inkongruenz» oder «Gender-Dysphorie».