Ein Coming-out am Arbeitsplatz erscheint vielen erst einmal als herausfordernd und schwierig. Doch du kannst beruhigt sein: Immer mehr Arbeitgeber_innen gehen professionell damit um und holen sich kompetente Beratung. Die Chancen stehen also gut, dass ein Coming-out klappt!
Das solltest du wissen
- Sei du selbst! – Du darfst entsprechend deiner Geschlechtsidentität leben und arbeiten.
- Verschaffe dir Raum! – Als trans Mensch darfst du die gleichen Räume benutzen wie andere auch. Du darfst das WC auswählen, auf welchem du dich am sichersten fühlst.
- Plane voraus! – Falls ein Namens- und Pronomenwechsel geplant ist, lege diesen am besten mit dem Coming-out zusammen. Die Botschaft: «Ich sage euch, wer ich bin. Respektiert das bitte» ist deutlicher als ein Coming-out, das keine direkten Folgen für die Umgebung hat.
Das kannst du entscheiden
- Den Zeitpunkt – Soll das Coming-out vor/ohne medizinische Angleichung, währenddessen oder danach erfolgen?
- Den Umfang an Informationen – Wen informierst du selbst, wen dein_e Arbeitgeber_in? Welche Informationen werden gegeben?
- Das Beste für dich – Möchtest du dich z.B. bei Kund_innen outen oder die Betreuung lieber jemand anderem überlassen? Wäre eine kurze Auszeit oder gar ein Stellenwechsel innerhalb der Firma gut?
So gehst du am besten vor
- Sammle Erfahrungen – Gibt es in deinem Betrieb bereits geoutete trans Personen? Gibt es geoutete lesbische, schwule oder bisexuelle Mitarbeiter_innen, die etwas zur Offenheit der Firma sagen können? Gibt es eine Diversity-Politik? Gibt es eine Trans-Policy?
- Wähle eine Ansprechperson – In kleineren Betrieben ist dein_e Vorgesetze_r Ansprechperson. In grösseren Firmen kannst du auch mit HR, Diversity Management, Fachstelle für Gleichstellung oder dergleichen sprechen. Schau, bei wem es dir am leichtesten fällt, das Thema anzubringen.
- Vereinbare Termine – Mach deutlich, dass du etwas Wichtiges und zunächst Vertrauliches zu besprechen hast. Tipp: Bringe zum Gespräch mit den Vorgesetzten ein Foto mit, das dich so zeigt, wie du ungefähr zur Arbeit erscheinen wirst.
- Gestalte die Gesprächsinhalte – Es geht nie um ob, sondern um wie dein Coming-out in der Firma gestaltet wird. Mach klar, dass es ein gemeinsames Projekt von dir und Arbeitgeber_in ist, die Kommunikation gut zu gestalten.
- Werde Botschafter_in – Falls das Thema trans@work für deine Firma oder Organisation neu ist, ist das eine wunderbare Gelegenheit, um auf unser Angebot aufmerksam zu machen, z.B. auf die Coming-out-Begleitung.
Fühlst du dich unsicher? Hast du spezifische Fragen? Wende dich an unsere Fachstellen, wir begleiten dich.
Weitere Informationen findest du auch in unserer Broschüre «Wie plane ich mein Coming-out».